Wie sag ich’s meinem Kinde?
„Gar nicht“ lautet schon einmal die Antwort auf die oben gestellte Frage. Aber nun von Anfang an…bereits bei unserer Mitgliederversammlung sprachen wir als Vorstand Herrn Klingemann als Verbindungslehrer an. Natürlich wollten wir wieder den alljährlichen Studienförderpreis im Rahmen der diesjährigen Abientlassung am 17.06.2016 vergeben.
Wie sagte er damals so schön „das wird in diesem Jahr schwierig, wir haben einige Schülerinnen und Schüler, die wir vorschlagen könnten“. Uns freute dies natürlich, immerhin gab es mehrere, zwischen denen wir also irgendwann wohl auswählen können.
Zu gegebener Zeit, die Abiklausuren waren geschrieben, die Ergebnisse für die Schüler aber noch nicht bekannt, sprach ich Herrn Klingemann aus der e Schulleitung erneut zu diesem Thema an. „Also“ sprach er „es gibt da zwei Schüler, die wir vorschlagen würden. Kandidat A aus diesen Gründen, Kandidat B aus jenen Gründen“ (das war jetzt die Kurzfassung natürlich – Anmerkung von mir). Namen wurden mir bis dato keine genannt. Ich strahlte vor Freude, waren das doch mal gute Alternativen. Einer, der viel vorne agierte und auch für die Öffentlichkeit präsent war bei Veranstaltungen, der andere eher still im Hintergrund, dessen Ergebnisse aber alle sehen konnten, in Printmedien, auf der Homepage und bei Veranstaltungen. Dann folgten die Namen und das einzige was mir durch den Kopf ging, war „Hilfe!“. War es doch mein eigener Sohn, der unter den Vorgeschlagenen dabei war.
Für mich stand damit sofort fest, ich halte mich dieses Jahr aus der Entscheidung heraus. Dies mussten meine Vorstandskollegen alleine mit sich ausmachen.
Direkt nach dem Gespräch hatten wir Vorstandssitzung, in der wir genau diesen Punkt besprechen wollten. Mit sehr mulmigem Gefühl im Bauch fuhr ich hin. Meinen Mitstreitern stellte ich die Kandidaten genauso vor, wie sie mir vorgestellt wurden, ohne Namen, nur mit den Gründen, warum sie vorgeschlagen wurden. Zeitgleich mit der Aussage, ihr müsst dieses Jahr alleine entscheiden, ich halte mich raus, bin mit dem Jahrgang zu sehr verbunden. Dies wurde ohne Murren akzeptiert. Die Entscheidung war einstimmig, es sollte diesmal der im Hintergrund agierende sein, nicht der andere, denn gerade die Schüler fallen oft hinten runter bei der Anerkennung, die Stillen, die nicht immer auf der Bühne stehen. Wobei „nicht auf der Bühne stehen “ und „still“ passt bei unserem Auserwählten auch nicht.
Jetzt musste ich ja mit dem Namen rausrücken und meine beiden Vorstandskollegen staunten nicht schlecht, als ich den Namen nannte. Aber trotzdem wollte keiner seine Entscheidung zurückziehen. Die Schulleitung hatte vorgeschlagen und das aus gutem Grund, wir hatten entschieden.
Hier ein Auszug aus der Laudation von unserem 1. Vorsitzenden zum diesjährigen Preisträger:
„…Bereits seit 1999 verleiht der Ehemaligenverein im Rahmen der Abiturientenentlassungsfeier seinen Studien Förderpreis. Dieser ist mit 400,- Euro dotiert und soll die gezeigten Leistun-gen auszeichnen.
Dabei verstehen wir unter dem Begriff „Leistung“ nicht nur die erreichten Zensuren. Für uns steht bei unserer Entscheidung das Engagement für die Schule mit im Vordergrund.
Wobei der diesjährige Preisträger sich auch in Hinsicht auf seine Abschlussnote keinesfalls verstecken muss.
In diesem Jahr möchten wir einen Abiturienten auszeichnen, der durch kontinuierliches schulinternes Engagement in Erscheinung getreten ist.
Dieser junge Mann hat eher „im Hintergrund“ gearbeitet. Er war aber immer da, wenn seine Hilfe gebraucht wurde. Auf unsere Nachfrage bei unserem Verbindungslehrer nach möglichen Kandidatinnen und Kandidaten wurde uns sein Name genannt.
Für uns war dies ein eindeutiger Hinweis darauf, dass er durch sein Engagement, zum Beispiel bei der Erstellung von Layouts diverser Publikationen wie zum Beispiel Flyer und Schulbannern sowie seiner langjährigen Tätigkeit als Fotograf, sich wesentlich für die Schule eingesetzt hat. Nicht zuletzt hat er sich auch um das neue Schullogo verdient gemacht. Der Preisträger hat in früheren Jahren auch einmal den 2. Platz bei Jugend forscht belegt und war aktives Chor und Orchestermitglied.
Er war bei Schülern als auch Lehrern ein geschätzter Ansprechpartner.
Wir gratulieren ganz herzlich
Sören Deutschmann
und verleihen ihm den Studien-Förderpreis des Jahres 2016.“
